Vorwort zu meinem Blog

Und so beginnt es ... Dies ist der Beginn meines Blogs, der Erste und vermutlich der Einzige, für den ich Zeit aufzubringen vermag. Nicht, dass mir das Schreiben schwerfallen würde, ich habe nur bereits täglich so viel zu texten und zu überarbeiten, dass so ein Projekt womöglich in Stress ausartet. Seit 2011 bin ich hauptberuflicher Autor und Selbstverleger, was die Bandbreite für derartige Aktivitäten einschränkt. Über die Jahre sammeln sich aber zahlreiche Erfahrungen in dem Geschäft an, die für angehende oder gar arbeitende Kolleginnen und Kollegen hilfreich sein könnten. Mir schien, die Zeit ist reif, diese Eindrücke mit euch zu teilen.
Vorab eine kurze Notiz. In den vergangenen Jahren habe ich viele talentierte Autorinnen und Autoren kennengelernt, die das Schreiben als Hobby betrieben, daraus einen Nebenjob machten oder gar den Hauptberuf durch die Schreiberei ablösten, so wie ich. Erstaunlich ist die Vielzahl der Ansätze, Workflows und Zielsetzungen, auf die ich stieß. Es gibt keinen Königsweg, wie man in diesem Job erfolgreich veröffentlicht, nur ein paar Grundregeln, die man besser beachtet. Ansonsten sehe ich viel Kreativität und Flexibilität beim Aufsetzen von Arbeitsabläufen und der Auswahl der Werkzeuge. Schreibende arbeiten sehr unterschiedlich und liefern dennoch fantastische Produkte ab, was erstaunlich ist.
Wenn ich euch also zukünftig von meiner Herangehensweise, dem eingeschlagenen Weg und angewandten Workflow erzähle, so hat sich das sehr persönlich entwickelt und ist definitiv nicht allgemein tauglich. Es kommt hinzu, dass ich mich nicht als "Standardautor" verstehe. Ich fühle mich wohler jemand zu sein, der gern neue Prozesse und Technologien ausprobiert, anwendet und abseits der breit getretenen Pfade wandert. Ich halte keine Lesungen, lege Priorität auf neue Medien und sehe meine Print-Veröffentlichungen als Nebenprojekt.
Stoße ich auf konservative und starre Prozesse, nach dem Motto, "das hat man schon immer so gemacht", entsteht für mich die Herausforderung, Alternativen zu entwickeln, um neue Ansätze auszuprobieren. Wie ich persönlich den Literaturbetrieb sehe und beurteile, irritiert sicher einige von euch. Manche schlagen vermutlich die Hände über den Kopf zusammen und wenden sich ab, aber das ist vollkommen in Ordnung, denn meine Ansicht ist nur eine individuelle Einzelmeinung, kein Grund zur Panik. Ich respektiere und achte alle Schreibenden, die es anders anstellen und mit ihrem Weg erfolgreich sind.
Es dreht sich aber nicht nur um meine Ego-Perspektive, sondern auch um die schriftstellerische Arbeit und die Einstellung dazu. Ich schreibe zukünftig über Software, Hardware und Techniken, die mir für die Entwicklung von Geschichten und der Ausarbeitung der Texte nützlich sind. Solch ein Autorenleben ist fordernd, schließt ein weites Arbeitsfeld ein und ist stressbehaftet, also nichts für zart besaitete. Es ist genug Stoff vorhanden, um damit einen Blog zu füllen, und das versuche ich nun im wöchentlichen Takt anzugehen, ohne rosarote Brille.
Soeben erscheint ein Teufelchen auf meiner linken Schulter und fragt kichernd, was ich mir da wieder aufgeladen habe. Sofort erwacht das Engelchen auf der gegenüberliegenden Seite und versichert mir, der Blog bereitet mir mit Sicherheit viel Spaß. Schauen wir mal, wer von beiden am Ende recht behält.
Zu den Sternen,
Euer Thomas